Als rollende Landstraße wird eine Form des sogenannten „kombinierten Verkehrs“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein Transportsystem, das auch unter dem Kürzel „RoLa“ bekannt ist. Dabei werden LKW oder Sattelzüge samt Ladung mit dem Zug transportiert. Für die Fahrer der transportierten LKW gibt es Personenwaggons. Am Zuganfang und -ende erfolgt die Be- und Entladung der LKW mithilfe von Laderampen.

Verbreitung

Die RoLa kommt vor allem in Österreich, der Schweiz und Italien zum Einsatz und bedient damit die gängigen Transitstrecken Tirol-Italien oder Tirol-Osteuropa. In Österreich ist mit bis zu 80 Zügen täglich bis heute die Rail Cargo Operator-Austria GmbH als Betreiber der RoLa aktiv. Die Anfänge der Rollenden Landstraße liegen im Jahr 1994, als der erste Zug der RoLa zwischen Sachsen und Tschechien verkehrte. Aufgrund einer zu geringen Auslastung der Transporte war die RoLa von Subventionen in Millionenhöhe abhängig. Da die hohen Kosten auf Dauer nicht tragbar waren, endete das Projekt schon zehn Jahre später, im Jahr 2004. In der Schweiz war die RoLa schon früher vertreten: Bereits 1968 wurde dort das Transportsystem eingeführt und leistet dort einen wichtigen Beitrag im alpenquerenden Güterverkehr. Die Idee der Rollenden Straße kam sogar schon Anfang des 19. Jahrhunderts auf, wurde aber wegen Unwirtschaftlichkeit nicht umgesetzt. Neben dem europäischen Raum ist die RoLa auch in Indien vertreten. Dort bietet das Transportsystem eine Alternative zum kurvenreichen und steilen National Highway 17.

Vor- und Nachteile

Mit der RoLa können Staus umgangen und Benzin und Mautgebühren gespart werden. Fahrverbote am Wochenende oder nachts gibt es nicht und Ruhezeiten der LKW-Fahrer gehen nicht auf Kosten der Lieferzeit. Allerdings sind die Fahrer von den Fahrplänen abhängig und es wird viel Totlast transportiert anstatt Güterlast.